Arbeiten in der Bildhauerei definieren sich derzeit in einer Fülle von Erscheinungsformen: Je nach räumlicher Formgestaltung unterscheidet man grundsätzlich Vollplastik, Hochrelief und Flachrelief. Diese Formen der Skulptur und des Reliefs können mit Architektur und Baukunst verbunden sein. So auch Denkmäler, jene sich an antiken Vorbildern orientierenden selbständigen Plastiken und Architekturen mit städtebaulichem Bezug. Hier schließen moderne Kunstformen wie, Rauminstallationen, Landschaftskunst oder auch die Konzeptkunst, Objektkunst, Installationskunst, Aktionskunst und Medienkunst an. In meinem Falle gibt es bisher zwei Hauptrichtungen. Wobei ernsthaft betrachtet, die zweite Richtung, die der Schichtschnitte eine Weiterentwicklung der ersten Richtung der klassischen Skulptur ist.
Die intensive Auseinandersetzung mit der Umwelt, ihren Prozessen und den künstlerischen Werkerfahrungen, in denen sich das konkrete Arbeiten am Material mit dem Naturstudium und der Werkreflexion verbindet sind eine wichtige Basis, die es zu erhalten und zu entwickeln gilt. Die klassischen bildhauerischen Techniken bilden dabei die Basis für die Entwicklung individueller künstlerischer Werkverläufe. Bei der Arbeit im Atelier werden künstlerische Techniken verfeinert und bildnerische Prozesse vertieft. Selbstreflexion, regelmäßige Arbeitstreffen und Werkpräsentationen mit wechselseitiger Kritik der Künstler Kollegen sind dabei wichtige Bestandteile. Kunstbetrachtung, die Ästhetik und der zeitgenössische Kunstdiskurs bilden die Reflexionsbasis für das Berufliche als Bildhauer.
Von morgens bis abends im Atelier zu sitzen oder zu stehen und seinem Schaffen nachzugehen, ist ein frommer Gedanke. Neben der intensiven Auseinandersetzung mit der freien Kunst, beschreibt der Alltag der künstlerischen Berufsfelder ein klar anderes Bild. Die berufliche Tätigkeit als Bildhauer setzt nicht nur hohe künstlerische Kompetenzen voraus, sondern auch sehr viel Wissen über zum Beispiel Ausschreibungen und Bewerbungen. Dabei sind Absatzwirtschaft, Preisbildung, Steuern und Versicherungen sowie sehr gutes Projektmanagement ein notwendiger Teil dessen, was von außen gerne als „Langschläfer- und Gammler-Dasein“ empfunden wird. Der Weg zur Skulptur und über die Skulptur zu den Schichtschnitten ist also ein Weg der keinesfalls geradlinig zu beschreiten war. Es erfordert schon ein riesiges Durchhaltevermögen dabei zu sein, jedoch ein noch viel größeres dabei zu bleiben und dabei noch die Kunst zu kultivieren.
Mein bevorzugtes Material ist bisher Holz. Lange ausschließlich, mittlerweile erweitert durch Farbtechniken, Spachteltechniken und Lasurtechniken. Erst nahm ich volle Baumstämme, dann halbe Stämme und schließlich war ich eine gute Zeit mit Balken und Pollern beschäftigt. Die anfängliche Vorliebe galt den Naturfarben des Holzes und dessen veränderlichen Prozessen durch Licht, Sauerstoff und Umweltgifte. Diese entwickelte ich über weitere Naturmaterialien und Elemente zu weiteren Tönen und Farben. Im Nachhinein ist es sehr einfach zu behaupten es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich die Farbe für mich und meine Bildhauerei als Mittel entdecke. Streng genommen habe ich dies lange abgelehnt um zu sehen was ich aus dem Vorhandenen schöpfen kann. Ich habe mich dann lieber, losgelöst von der Bildhauerei, an eine Leinwand gestellt und dort gespachtelt und gemalt – nur für mich und ohne diese Bilder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.