Auftragsbildhauerei – ein Fallbeispiel

Auftragsbildhauerwei von Søren Engel aus Hamburg

Fachwerk Balken, gravierte Schrift in einem alten Fachwerk von Bildhauer Søren Engel aus Hamburg.

Auftragsbildhauerei von Søren Engel aus Hamburg beschrieben an einem konkreten Fall. Ein 300 Jahre altes Fachwerkhaus in Nord Niedersachsen birgt die Fette (Balken) anhand derer ich Ihnen die Ausführung eines Auftrages zeigen möchte. Wie so oft bedurfte es auch hier einer intensiven Vorarbeit: Los ging es mit der Sichtung des zu gravierenden Balkens vor Ort. Der Balken wurde von mir in Augenschein genommen, befühlt und bekratzt um die Güte des Holzes zu beurteilen. Anschließend wurde der Balken vermessen. Meine Auftraggeber teilten mir Ihre Wünsche bezüglich der Gravur mit. Wieder im Atelier angekommen wurden verschiedene Schriftarten recherchiert und eine ausgewählt. Nach Vorlage bei meinen Auftraggebern fand diese positiven Anklang. Somit konnte ich damit beginnen einen Aufriss dieser Schriftart anzufertigen. Dies passierte in Originalgröße der späteren Buchstaben. Der Aufriss ist mehrere Meter lang geworden und besteht aus ca. 60 zu gravierenden Lettern.

Auftragsbildhauerei – Gravur von Schrift

Letzte Woche war es dann soweit: mein Aufriss war fertig und nach kleineren Diskussionen mit dem Wetter fuhr ich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in den Landkreis Cuxhaven. Ziel meiner Reise war die wunderschöne Stadt Otterndorf an der Nordsee. Dort befindet sich das Haus meiner Auftraggeber inmitten der historischen Altstadt. Frisch daran, Gerüst aufgebaut und losgelegt. Zuerst habe ich den Aufriss der Buchstaben ausgerichtet und anschließend auf den Balken übertragen. Anschließend begann ich damit die Buchstaben zu gravieren. Am ersten Tag habe ich etwas mehr als die Hälfte bewältigt. Im Großen und Ganzen hat das Wetter mitgespielt. Nach einem großartigen Abendessen in Bülkau und einer Nacht in einem Hotel unweit der Nordsee ging es dann am nächsten Tag weiter.

Auftragsbildhauerei – Handbeschnittene Lettern

Der Balken lief in alle möglichen Richtungen weg. Und in den ersten 40 Buchstaben hatte ich eine durchgehende Ader aus altem Öl-Kitt. Das ist nun alles nicht außergewöhnlich für einen 300 Jahre alten Balken. Allerdings war dieser Balken teilweise so krumm, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, die Fläche des Balkens mit Hilfe einer feinen Lackrolle zu lackieren. Das Ende des Liedes war also, alle gravierten Buchstaben von Hand und mit einem kleinen Pinsel zu beschneiden. Diese Einsicht blühte mit so gegen ca. 15 Uhr. Ich habe bis zum Anbruch der Dunkelheit auf dem Gerüst gestanden und die Fahne hochgehalten. Das Ergebnis ist super geworden, meine Auftraggeber und auch ich selbst bin sehr zufrieden mit dieser Auftragsbildhauerei.

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